Holzbranche.com
    Suchfilter

    alle News anzeigen

    Holzverknappung gefährdet etablierte Industriebereiche

    11.06.2010 - HB-PR-Agentur

    Immer neue Biomassekraftwerke drängen ans Netz, doch das benötigte Holz ist schon heute knapp / Dem deutschen Wald drohen „Brandrodungen“

    09.04.2010, Gießen. Der Rohstoff Holz wird in Deutschland so knapp, dass die
    Energieversorgung durch Biomasse überdacht werden muss. Denn schon 2020 wird sich eine Deckungslücke von rund 30 Millionen Kubikmetern auftun. In Europa werden es sogar circa 430 Millionen sein. Angesichts dieser Prognosen fordert der Verband der deutschen Holzwerkstoffindustrie e.V. (VHI) sowohl die Bundesregierung
    als auch die großen Energiekonzerne zur Kehrtwende auf: Es gelte, die
    Weichenstellung in Richtung Holzenergie kritisch zu prüfen. Es sei alles zu unterlassen, was die energetische Nutzung von frischem Holz – also das Abholzen und sofortige Verbrennen – fördert und die bevorstehende Rohstoffkrise zusätzlich anheizt. Neue Betreiber müssten die eigene Versorgung mit Brennstoff durch das
    Anlegen von speziellen Energieholzplantagen sicherstellen. Ansonsten bekämen nicht nur die Kraftwerke kein Holz mehr, sondern vor allem die nachhaltigökologischen
    Nutzungen im Haus-, Möbel- und Innenausbau kämen in existentielle
    Bedrängnis. Die verschiedenen deutschen Industrien, die auf den Rohstoff angewiesen sind, müssten sich dann im wahrsten Sinne kannibalisieren.

    Die Berechnungen der UN-Landwirtschaftsorganisation FAO und des Deutschen BiomasseForschungsZentrums (DBFZ) werden von zahlreichen Studien und Einschätzungen untermauert. So ergab die Waldinventurstudie 2008, dass 93 Prozent des Holzzuwachses im Wald bereits genutzt werden; im Staatswald sogar 100 Prozent. Auch beim Altholz sind die Kapazitäten erschöpft. „Die gesamte verfügbare Altholzmenge von 7,9 Millionen Tonnen jährlich ist bereits unter Vertrag, die Biomassekraftwerke müssen ihren Bedarf schon heute über zusätzliche Importe in erheblichem Umfang decken“, bestätigt Uwe Groll, Vorstand des Bundesverbands
    der Altholzaufbereiter und -verwerter (BAV). Eine Ausweitung von Holzimporten ist kaum noch möglich, auch aus ökologischen Gründen. Denn auch in den Nachbarländern ist der Holzvorrat teilweise auf einem historischen Tiefstand. So schlug
    Ende März die österreichische Sägeindustrie Alarm und erklärte ihre Versorgung für gefährdet.

    Politik schürt „Kampf ums Holz“ und riskiert Jobs bei den Holzverarbeitern

    Längst sprechen Experten wie Professor Andreas Michanickl von der Hochschule
    Rosenheim vom „Kampf ums Holz“. Bei diesem Wettbewerb treffen eine Vielzahl
    von Akteuren aufeinander: die Holzenergiebranche, die bearbeitende Industrie, die Produzenten von Papier und Zellstoff, die Holzbau- und Holzwerkstoff-Unternehmen sowie die Hersteller von Möbeln und Verpackungen. International führende
    Vorzeigebranchen geraten dabei in Gefahr – und mit ihnen Tausende Arbeitsplätze. Auf dem diesjährigen Internationalen Kongress der Säge- und Holzindustrie sagte Professor Michanickl: „Schon heute wird man in Deutschland keinen neuen
    Standort für die Produktion von Holzwerkstoffen finden. Die Produktion wird zunehmend aus Deutschland abwandern, mit negativen Folgen für die Möbelindustrie sowie den Maschinen- und Anlagenbau.“

    Trotzdem verschärft die Politik auf EU- und Bundesebene den Versorgungsengpass. Sie protegiert die Wärme- und Stromgewinnung aus Biomasse, also ganz überwiegend aus Holz, um unabhängiger von fossilen Brennstoffen zu werden. 2020 soll es nach einer Studie des bundeseigenen DBFZ fast doppelt so viele
    Biomasse-Heizkraftwerke mit einer verdreifachten Gesamtleistung geben, obwohl klar ist, dass selbst ein kompletter Jahreseinschlag Waldholz (ca. 70 Mio. m³) nur etwa vier Prozent des deutschen Primärenergiebedarfs decken könnte.

    Wenn aber die Wälder bereits vollständig genutzt werden und rund 70 Biomasseheizkraftwerke schon heute alles verfügbare Altholz verbrauchen, woher soll das zusätzlich benötigte Holz kommen? Neue Holzverwender werden zwangsläufig zu Lasten der etablierten Unternehmen in den Markt treten. Und sollte dabei – in Folge der Marktanreizprogramme und Steuernachlässe – das direkte Verheizen von Holz gegenüber der stofflichen Nutzung die Oberhand gewinnen, gingen zahlreiche
    Wertschöpfungsstufen in Industrie und Handwerk buchstäblich in Rauch auf.

    Produzierende Industrie fordert Energieholzplantagen

    Deshalb fordert die produzierende Industrie, dass die Betreiber neuer Biomasseheizkraftwerke selbst aktiv zur Entspannung der Rohstofflage beitragen. „Wer für2019 einen Jahresbedarf von einer Million Tonnen Holz anmeldet, wie kürzlich im
    Raum Berlin für die größten Biomasseanlagen Deutschlands, der kann schon heute im eigenen Interesse für ausreichendes Brennholz sorgen, indem er so genannte Kurzumtriebsplantagen anlegt oder anlegen lässt“, sagt Hubertus Flötotto, Vorsitzender des VHI. Er weist auf den Forstminister Brandenburgs hin, der schon 2009 bei Bekanntwerden der Pläne erklärt hatte, dass das benötigte Holz keinesfalls zusätzlich aus Brandenburger Wäldern bereitgestellt werden könne.

    Kurzumtriebsplantagen mit schnellwüchsigen Baumarten wie Pappeln und Weiden müssten dabei so konzipiert werden, dass sie nicht zulasten des Waldes, der Natur
    und der Artenvielfalt gehen. Auf landwirtschaftlichen Böden und brachliegenden Flächen wie ehemaligen Truppenübungsplätzen oder aufgegebenem Industriegelände
    könnten sie Wirtschaft und Umwelt gleichermaßen nutzen. Die positive Wirkung kann sich nach Ansicht des VHI aber nur entfalten, wenn gleichzeitig ein
    geschlossenes Nutzungssystem für Holz umgesetzt wird. Gegen ein ungemindertes politisches „Anheizen“ kämen Energieplantagen allein nicht an, solange stofflich nutzbares Wald- und Altholz direkt verbrannt und damit zu früh aus dem Mengenfluss genommen wird.

    „Wir sehen die Politik in der Verantwortung, einen fairen Wettbewerb zwischen stofflicher und energetischer Nutzung herzustellen“, erklärt Flötotto mit Blick auf
    rund 300.000 Arbeitsplätze im Holzwerkstoff- und Möbelbereich. Aufgrund der heute schon selbstzerstörerischen volkswirtschaftlichen Lage und des Nutzungsdrucks auf den Wald hätten realistische Lösungen auf dem Fundament eines ideologiefreien
    energie-, wald-, ressourcen- und industriepolitischen Konsenses höchste
    Priorität.

    Autor:
    Kienbaum Communications
    Ansprechpartner:
    Herr Langhans Lars
    Straße:
    Ahlefelder Straße 47
    Ort:
    D-51645 Gummersbach
    E-Mail:
    Lars.Langhans@kienbaum.de
    Internet:
    http://www.kienbaum.de

    Diesen News-Artikel weiterempfehlen


    Kommentare
    Es sind noch keine Kommentare vorhanden.
    Hier können Sie einen Kommentar verfassen

    Bitte gegen Sie mindestens 10 Zeichen ein.
    Beenden Sie folgenden Satz: Sonne, Mond und ...?

    Zu viel deutscher Wald wird verbrannt

    Industrie fordert politische Weichenstellung hin zur Kaskadennutzung: Holz muss erst stofflich genutzt werden, bevor es als Brennstoff dient ... weiter

    Kategorie: Markt und Wirtschaft , eingestellt am 11.06.2010

     

    Holz-Alu, Energiesparkanteln, intelligente Fenster

    Energiesparfenster und widerstandsfähige Konstruktionen, die der Bewitterung von außen zuverlässig standhalten – das waren die Themen, die beim Bundesverband ProHolzfenster auf der fensterbau/frontale intensiv diskutiert wurden. ... weiter

    Kategorie: News von Institutionen. , eingestellt am 09.04.2010

     

    VFW erweitert seinen Vorstand

    März 2010. Mit einem erweiterten Vorstand geht der Bundesverband für Woh-nungslüftung e. V. (VFW), Viernheim, 2010 an den Start. Auf der jährlichen Mit-gliederversammlung in Kassel wurden der Celler Architekt Rolf Schmidt und Diplomingenieur Wilhelm Reiners in ihrem Amt als Vorstandsmitglied bestätigt. Neu hinzu kamen Benedikt Zimmermann, Juniorchef von Zimmermann Lüf-tungs- und Wärmesysteme GmbH & Co. KG, und Christian Bolsmann Ge-schäftsführer vom Lüftungssystemhersteller Pluggit GmbH. Der Vereinsvorsit-zende Peter Schwarz, Schiedel GmbH & Co. KG, stand in diesem Jahr sat-zungsgemäß nicht zur Wahl und blieb im Amt. Zimmermann und Bolsmann er-setzten Hans Berhorst von der Smeets Luftbehandlungssysteme GmbH, der acht Jahre die Geschicke des Verbandes im Vorstand mitbestimmt hat und die-ses Jahr nicht wieder kandidierte. ... weiter

    Kategorie: Markt und Wirtschaft , eingestellt am 31.03.2010

     

    Offenbarung im Mondlicht - Resopal bewegt die Raumgestaltung

    Kontinuierlich baut Resopal seine „Rooming“-Kompetenzen aus. Zu den neuesten Errungenschaften aus der Ideenschmiede des Schichtstoffherstellers gehören Raumgestaltungselemente, die unter veränderten Bedingungen enthüllen, was vorher nicht zu sehen war. Ihre ästhetischen Wirkungen inszenierte Resopal im Februar 2010 auf der Messe „status_KULT“ im Ziegeleimuseum Lage. ... weiter

    Kategorie: Oberflächen/Dekore. , eingestellt am 11.02.2010

     

    Coole Optik am heißen Herd - Resopal zeigt Küche im Edelstahl-Look

    Kochen gehört zu den beliebtesten Hobbys. Dabei steht das Outfit der Küche dem kulinarischen Genuss in nichts mehr nach. Das ebenso inspirierende wie professionelle Ambiente, das Edelstahlküchen in gehobenen Restaurants versprühen, steht nun auch ambitionierten Hobbyköchen offen. Auf der Messe „status_KULT“ vom 8. bis 11. Februar zeigte Resopal erstmals eine Küche, in der die Optik gebürsteten Edelstahls die komplette Gestaltung dominiert. ... weiter

    Kategorie: Messe-News , eingestellt am 11.02.2010

     

    Raumgestaltung mit Verantwortung - Resopal setzt konsequent auf Nachhaltigkeit

    Die Sensibilität der Menschen für Produkte aus nachhaltiger Herstellung wächst. Und immer mehr Unternehmen engagieren sich dafür, Qualitätsstandards einzuhalten. Resopal geht bei der Raumgestaltung mit gutem Beispiel voran. Auf der Messe „status_KULT“ vom 8. bis 11. Februar 2010 erläuterte der Schichtstoffhersteller seine ökologischen, sozialen und ökonomischen Hintergründe. ... weiter

    Kategorie: Unternehmen und Leute , eingestellt am 11.02.2010

     

    VGQ PRESSEMITTEILUNG

    Garantiert gut - Die Firmen HERZOG Bau und Kost Holzbau erhalten VGQ-Zertifikat ... weiter

    Kategorie: News von Institutionen. , eingestellt am 21.01.2010

     

    Öl von Naturhaus Naturfarben für Olympia-Pressecenter in Kanada

    Am 12. Februar beginnen die olympischen Winterspiele in Vancouver. Doch bei Naturhaus Naturfarben in Riedering ist bereits im vergangenen Jahr ein winterliches Sportereignis der Superlative in den Mittelpunkt der Geschäftstätigkeiten gerückt. Der Naturfarbenhersteller hat die Holzoberflächen im internationalen Medien- und Pressezentrum in Vancouver mit einem Hochleistungsöl aus der eigenen Produktion veredelt. Über eine Tonne des Naturhaus-Produktes ist für die Behandlung der Wandpaneelen in der jetzt eröffneten Schaltzentrale der weltweiten Medienberichterstattung verarbeitet worden. ... weiter

    Kategorie: Markt und Wirtschaft , eingestellt am 11.01.2010

     

    Hartwachs von Naturhaus Naturfarben: Samtweicher Mantel für stark belastetes Holz

    Hartwachs schafft widerstandskräftige Oberflächen im Innenbereich Riedering – Tausende Fußkontakte müssen Holzböden und Treppen verkraften, Arbeitsplatten, Tische und Möbel aus Holz sind ebenfalls tagtäglich zahlreichen Belastungen ausgesetzt. Eine robuste Oberfläche, die kratzfest, schmutz- und wasserabweisend ist und sich außerdem samtweich anfühlt, schafft eine Behandlung mit Hartwachs von Naturhaus Naturfarben. ... weiter

    Kategorie: Oberflächen/Dekore. , eingestellt am 29.12.2009

     

    Nachweisbar nachhaltig: Resopal erhält PEFC-Umweltzertifikat

    Am 6. November 2009 nahm die Resopal GmbH, Groß-Umstadt, von Jobst Düstersiek, LGA InterCert Zertifizierungsgesellschaft mbH, Nürnberg, das PEFC-Umweltzertifikat entgegen. Darin bescheinigt der Gutachter dem Unternehmen, dass es für die Herstellung von Schichtstoff, Verbundelementen und Arbeitsplatten überwiegend Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung verarbeitet. Das Nachhaltigkeitssiegel markiert für Resopal den ersten nachweisbaren Achtungserfolg in der Umsetzung seiner Umweltstrategie. ... weiter

    Kategorie: Energie + Umwelt. , eingestellt am 11.11.2009

     

    "Projekt M" von Resopal: Den Menschen und ihrer Umwelt verpflichtet

    "Man muss ja nicht nur Geld verdienen, das muss auch einen Sinn geben für die Gesellschaft." Der kürzlich verstorbene Unternehmer Reinhard Mohn brachte auf den Punkt, was derzeit viele Unternehmen in Deutschland bewegt. Bei Resopal im südhessischen Groß-Umstadt bestimmt diese Idee mit "Projekt M" bereits seit über zehn Jahren die Unternehmensaktivitäten. Am 6. November 2009 berichtete der Schichtstoffhersteller im Rahmen eines Pressegespräches erstmals auch von seinem umweltpolitischen Engagement. Das vorgelegte Konzept bewährt sich auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette im Unternehmen und setzt sich aus Weitsicht, Respekt und Rücksicht über die Firmengrenzen hinaus fort. ... weiter

    Kategorie: Unternehmen und Leute , eingestellt am 11.11.2009

     

    Neuer Fußboden von Resopal: Wo sich Strom und Wasser näherkommen

    Wasser, das unter Strom steht, ist lebensgefährlich. Dennoch gibt es Situationen, in denen sich beide Elemente näher kommen müssen. Für solche Fälle hat der Schichtstoffhersteller Resopal den wasserfesten Fußboden "Resofloor Raceway Waterproof" entwickelt. Sein Träger schafft Raum für elektrische Installationen, seine Oberfläche hält stärksten gewerblichen Beanspruchungen stand: Beanspruchungsklasse 33, Abriebfestigkeit mindestens AC 5, Stoßfestigkeit IC 3. ... weiter

    Kategorie: Fußböden. , eingestellt am 11.11.2009

     

    Vom Wasser beseelt: Resopal komplettiert "SpaStyling"-Portfolio

    Zur Interzum 2009 stellte Resopal erstmals "SpaStyling" vor. Die innovativen wasserfesten und ultraleichten Wand- und Bodenelemente überzeugten vom Start weg mit ihrer Funktionalität und ihren Designeigenschaften. Der Gewinn des "interzum award: intelligent material & design" und des Design Plus Award spricht für die Qualität. Inzwischen hat das Unternehmen sein "SpaStyling"-Portfolio komplettiert. Am 6. November präsentierte Resopal das gesamte Spektrum aus Designs, Oberflächen, Bauelementen und Gestaltungsideen. "SpaStyling" scheint nun geradezu beseelt vom Element Wasser und beflügelt zu neuen Raumkreationen. ... weiter

    Kategorie: Wohnen. , eingestellt am 11.11.2009

     

    Neuer „Schraubmeißel“ von Wera

    Robustes Kraftpaket für besonders hohe Drehmomente „Schraubmeißel“ mit Innenvierkant im Griff zum Einstecken von Vierkantantrieben / Durchgehende Sechskantklinge für verlustfreie Kraftübertragung der Hammerschläge / Ergonomisch geformter „Kraftform“-Griff für gelenkschonendes Verschrauben / ... weiter

    Kategorie: Technik/Werkzeuge/Maschinen , eingestellt am 30.07.2009